Weiterführende Informationen zur Lockjagd und den bekanntesten Wildlockern:
Der Rehwildblatter für die Blattzeit
Die Blattzeit, im Kontext des Rehwildblatters, ist ein aus der Jägersprache stammender Begriff, der eine bestimmte Phase in der Paarungszeit des Rehwildes definiert. Während dieser Phase kann die Lockjagd auf den Rehbock, auch bekannt als "Blatten", erfolgreich durchgeführt werden.
Die Brunft, also die Paarungszeit des Rehwilds, findet normalerweise zwischen Mitte Juli und Mitte August statt, und oft wird dieser gesamte Zeitraum als Rehwildblatter Blattzeit bezeichnet. Die tatsächliche Blattzeit setzt allerdings erst Ende Juli ein. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Ricken und Schmalrehe "beschlagen", d.h. von einem Rehbock begattet worden. Infolgedessen sind kaum noch brunftige weibliche Rehe für die Rehböcke auffindbar, was sie dazu bringt, verstärkt auf die Lockrufe des Jägers zu reagieren – sie "springen aufs Blatt" oder "stehen auf das Blatt zu".
Die Lockmethode des "Blattens" beinhaltet das Nachahmen der Fieplaute des weiblichen Rehs oder des Kitzes. Dies geschieht durch das Anblasen eines frischen Laubblattes, Grashalms oder einer Lamelle der Birkenrinde, welche zwischen Daumen und Lippen gehalten wird. In der heutigen Zeit werden meist sogenannte Blatter benutzt, die durch Anblasen einer Metallzunge, vergleichbar mit der in einer Mundharmonika, die gewünschten Fieplaute erzeugen. Das Blatten als Technik des Rehwildblatters während der Blattzeit ist ein anspruchsvolles Handwerk, und wer diese Technik nicht beherrscht, riskiert, den Bock zu "verblatten".
Der beste Blatter für die Blattzeit
Rottumtaler Rehblatter
Zur Blattzeit befinden sich die Böcke in einem regelrechten Ausnahmezustand. Sie treiben die Ricken oftmals solange bis sie ihr natürliches Ziel vollbracht haben. Die Blattzeit ist je nach Wetterlage und Region meist Ende Juli/Anfang August. In dieser Zeit lassen sich die Böcke ideal mit dem Wildlocker von Demmel, dem Hubertus Blatter, dem Rottumtaler Rehblatter oder auch mit dem Weisskirchen Rehblatter heran blatten. Etwas Übung ist gefragt und das Mittelmaß an "nicht zu viel und nicht zu wenig" muss gefunden werden. Erste Erfahrungen mit dem Rottumtaler Rehblatter lassen die Blattzeit zu einer der spannendsten Zeiten im Jagdjahr werden.
Der Ruf wird in der Regel aus hochwertigen Materialien wie Kunststoff oder Holz hergestellt und ist so konzipiert, dass er kompakt ist und leicht in der Tasche oder im Rucksack mitgeführt werden kann. Um den Rottumtaler Rehblatter zu benutzen, wird in das Mundstück geblasen, sodass sich der Ton und die Tonhöhe des Rufs verändert, um eine Reihe von Tönen zu erzeugen, die die Lautäußerungen eines Rehs imitieren.
Der Rottumtaler Rehblatter ist ein äußerst wirksames Instrument für Jäger, die während der Jagdsaison Rehböcke anlocken wollen. Indem die Rufe eines Rehs imitiert werden, springen die Böcke in Reichweite, was die Blattzeit zu einer der spannendsten Jagdzeiten werden lässt.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Verwendung des Blatters Geschick und Erfahrung erfordert und es ist wichtig, den Laut in einer verantwortungsvollen und ethischen Weise zu verwenden.
Lockjagd auf den Fuchs
Drei wertvolle Tipps zur Fuchslockjagd
1. Nicht zur falschen Jahreszeit locken: In der Hauptfuchsranz von Weihnachten bis in die dritte Dekade des Januars konzentriert sich der Fuchs vor allem auf eines: Er will Nachkommen zeugen. Man darf also nicht enttäuscht sein, wenn kein Fuchs auf die Klage reagiert.
2. Die richtige Tageszeit beachten: Abends reagiert der Fuchs häufiger als morgens. Denn morgens ist der Magen bereits voll.
3. Ein Geheimtipp zum richtigen Ort: Am späten Nachmittag in der Nähe einer Straße kurz geklagt und der Fuchs assoziiert "Autogeräusch -> verletzter Hase".
Ranzbeller zur Fuchsranz
Der Demmel Ranzbeller ist der bekannteste Ranzbeller (Wildlocker) für die Jagd. Ende Januar/Anfang Februar lassen sich mit dem Ranzbeller zur Ranz auf den Fuchs überraschende Erfolge erzielen.
Hasenklage & Mauspfeifchen für den Fuchs
Das Raubwild (hier speziell der Fuchs) lässt sich mit dem Klagelaut seiner Beutetiere (Hasenklage oder Kaninchenklage) locken. Auch hier bedarf es etwas Übung mit der Hasenklage aus dem Hause Demmel oder Weisskirchen. Sobald erste Erfolge auftreten, lässt man sich definitiv von der Lockjagd auf den Fuchs infizieren.
Die zentrale Fragestellung sollte nicht lauten: Welches Lockinstrument sollte ich verwenden, um den Fuchs anzulocken? Die relevanteste Frage ist vielmehr: Welches Lockinstrument ist je nach Jahreszeit und Situation am effektivsten?
Frühling: Aufgrund von Schonzeiten bzw. dem Schutz von Elterntieren ist die Frühjahrsjagd meist ausgeschlossen. Für die Jagd auf junge Füchse am Bau ist ein Lockmittel nicht erforderlich.
Sommer/Herbst: Wenn die jungen Füchse ihren Bau verlassen, kann die Jagd beginnen. Es gibt kaum eine einfachere Zeit, Füchse anzulocken, als im Sommer. Sie sind noch unerfahren und wenn der Wind günstig steht und wir unentdeckt bleiben, können die jungen Füchse bis unter den Hochsitz gelockt werden.
In dieser Zeit können sowohl das Mauspfeifchen als auch der Vogelschrei sehr erfolgreich sein. Je länger der "gefangene" Vogel schreit, desto länger braucht der Räuber - das muss nicht unbedingt ein Fuchs sein, auch andere Räuber jagen Vögel - um die Situation zu kontrollieren. Hier kann man sich heranwagen!
Die Hasenklage wird dem Jäger in dieser Zeit wahrscheinlich nicht die besten Ergebnisse liefern. Ein unerfahrener, junger Fuchs wird nicht so leicht einen Räuber, der in der Lage ist, einen Hasen zu fangen, die Beute abjagen. Daher wird er sich wahrscheinlich nicht so einfach anlocken lassen.